Roman ist als ehemalige Industriestadt von einer großen wirtschaftlichen Krise betroffen. Die Menschen in der Stadt – vor allem die vielen Roma – haben fast gar keine Aussicht auf Arbeit und Einkommen. Die Gottesdienste und Hauskreise sind oft die einzigen Orte, an denen die Menschen zusammenkommen, Gemeinschaft erleben, durch Bibelarbeiten und Evangelium ermutigt und gestärkt werden und sich auch gegenseitig helfen und unterstützen. So sind gerade die Pastoren dieser Gemeinden ganz wichtige Hoffnungsträger für diese Menschen.
Im Jahresbericht von 2015 haben wir von Pastor Angel berichtet, dem Leiter der Gemeinde in Roman, einer Stadt etwa 30 Kilometer nördlich von Mezdra. Er war uns über die Jahre zu einem sehr lieben Freund geworden. Wir wussten, dass er herzkrank war, haben aber nicht damit gerechnet, dass er so kurz nach unserer letzten Begegnung sehr unerwartet und plötzlich gestorben ist. An seiner Stelle leitet nun Ivan als sein Nachfolger die Gemeinde.
Ivan selbst hat zahlreiche Krisen in seinem Leben durchlebt. Seine Frau hat ihn vor Jahren verlassen, so dass er sich alleine um seine drei Kinder kümmern musste. Die beiden ältesten Kinder sind inzwischen aus dem Haus. Der jüngste Sohn ist mit 17 Jahren in einem schwierigen Alter. Ivan lebt vollkommen ohne Einkommen. Das einzige Geld, das er zum Lebensunterhalt hat, sind seine kleine Behindertenrente und die Unterstützung, die er von uns bekommt.
Ivan schreibt in seinem letzten Brief: „Ich bin sehr dankbar für alle Unterstützung, die von euch kommt. In der Stadt Roman zu leben, ist nicht leicht. Aber Gott gibt uns die Gnade vorwärts zu gehen. … Wir planen auch für diesen Winter in der Gemeinde zu kochen und an bedürftige, arme Menschen zu verteilen.“
Es ist immer wieder bewegend zu sehen, wie in diesen kleinen Gemeinden einzelne Menschen trotz ihrer eigenen großen Nöte und Probleme für andere Menschen sorgen. Mit unserer Unterstützung für Ivan ermöglichen wir die Arbeit der Gemeinde in Roman. Wir haben den Wunsch, Ivan und Wassil, einem zweiten Roma Gemeindeleiter in einem Nachbardorf, monatlich 100 Euro Unterstützung für ihre Familien und ihren Lebensunterhalt zu geben. Wir würden uns sehr freuen, wenn es Menschen gibt, die diese Unterstützung mittragen.