Besonders beeindruckt waren wir von den kleinen Romagemeinden auf den Dörfern. Die pure Armut und ganze Not ist auf den ersten Blick zu erkennen. Baufällige Hütten, in denen die Menschen leben, immer wieder kleine Feuer, in denen Bewohner ihre Abfälle verbrennen. Müllhalden in freier Natur. Gerüche verschiedenster Art wegen fehlender Kanalisation. Kaum vorstellbar für uns, dass wir in diesen Dörfern immer noch in Europa und der EU sind.
Umso bewegender ist es zu sehen, wie in dieser Armut Brüder und Schwestern in Christus ihren Glauben leben, in eigener Armut nicht aufgeben und dabei versuchen, anderen im Dorf in ihren Nöten zu helfen.
Gottesdienste in diesen Orten zu feiern ist ein Erlebnis, das keiner von uns so schnell vergisst.
Die Bauwagenkirche, wie sie für manche dieser Dorfgemeinden typisch ist. In aller Armut für viele ein Ort der Hoffnung.
Die eigene Bauwagenkirche war zu klein an diesem Tag, an dem wir zu Gast waren. So hatte die Gemeinde einen Raum im örtlichen kommunalen Gemeindehaus angemietet und alles für einen Gottesdienst vorbereitet.
Eine besondere Erfahrung für uns als Reisegruppe war zu erleben, dass einzelne von weit her kamen um den Gottesdienst mit uns als Gästen zu feiern.
Tief berührt hat uns, wie am Ende der Gottesdienste viele Menschen mit Ihren gesundheitlichen Nöten zu uns kamen und um Gebet baten. Wir merkten: Nicht einmal die Sprachunterschiede waren beim Beten ein Hindernis.
Ein Blick ins Innere der Bauwagenkirche zeigt, wie groß die Not ist: Das Dach ist nicht mehr dicht. Wasser läuft hinein. Nur notdürftig konnten die größten Löcher abgedichtet werden.
Bei aller Armut: Nach dem Gottesdienst waren wir eingeladen zu einem kleinen Essen. Alles war liebevoll vorbereitet. Menschen, die selbst für sich nichts zum Leben hatten, zeigten uns ihre große Gastfreundschaft und Freude über unseren Besuch.
Es waren viele Gottesdienste in kurzer Zeit, immer wieder neue Begegnungen mit Menschen und ihrer Not, immer wieder beeindruckende Erfahrungen mit Menschen, die ihren Glauben unter ganz anderen Umständen leben als wir. Erschöpft aber mit dem Gefühl reich beschenkt zu sein, gingen die Tage in Vraza zu Ende.