Das „Haus der Zuflucht“ schenkt Frauen und Müttern mit Kindern eine neue Perspektive

aus dem Jahresbrief 2023/2024

Wir freuen uns sehr über die vielen guten Nachrichten von der Arbeit im Haus der Zuflucht.
Immer mehr wird es für Nina und das Team der Stiftung zu einem unverzichtbaren Mittelpunkt ihrer vielfältigen Arbeit.

Es ist ein starkes Team von Frauen, das sich für die unterschiedlichen Hilfen der Stiftung einsetzt: Kontakt und Begleitung der Familien und mittlerweile fast 30 Kindern in unserem Patenschaftsprojekt, Besuche im Kinderheim in Mezdra, Betreuung der jungen Frauen, die aus der Prostitution herausfinden und im Haus der Zuflucht eine erste und vor allem sichere Anlaufstation und Begleitung bekommen, Verteilung von Lebensmitteln der Bulgarien Food Bank an mittlerweile 45 Familien in Ortschaften um Mezdra herum, Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die im Haus der Zuflucht ein erstes Dach über dem Kopf bekommen bis sie einen anderen Ort zum Leben gefunden haben.

Es ist eine vielfältige und herausfordernde Arbeit die Nina mit ihrem Team leistet. Das Foto zeigt Nina in der Mitte, neben Nina ist Emilia zu sehen. Als Psychologin arbeitet sie bei Bedarf mit den Kindern und Familien aus dem Patenkindprojekt und den jungen Frauen aus dem Rotlichtmillieu, die oft unter ihren traumatischen Erlebnissen und Gewalterfahrungen leiden.

Seit dem letzten Jahr ist die Begleitung von aus der Ukraine geflüchteten und oftmals stark durch den Krieg traumatisierten Menschen mit ihren Ängsten dazu gekommen. Auch Svetla rechts ist für die Arbeit eine unverzichtbare Kraft. Sie ist Sozialpädagogin und Kunst-Therapeutin. Svetla arbeitet ebenfalls mit den Kindern und jungen Frauen. Auf spiel- und gestalterischem Therapieweg hilft sie, die belastenden Erfahrungen zu verarbeiten und Kraft für den neuen Weg zu geben. Zum Team, das sich zweimal im Monat trifft, um die Projekte zu besprechen und die Arbeit zu planen, gehört ebenfalls noch Veselka, die sich als Buchhalterin um die Kassenführung kümmert. Auch Ninas Mann, Lucho, der sich um Haus, Garten und die Transportfahrten kümmert, ist eine wichtige Kraft im Team. Es ist wunderbar zu sehen, dass sich das Mitarbeiterteam in den letzten Jahren immer mehr vergrößert hat. Einzelne Eltern aus dem Patenschaftsprogramm, ehemalige Bewohner des Hauses, Freunde aus der Gemeinde helfen mit, die zunehmenden Aufgaben zu bewältigen.

Das Bild zeigt die Mitarbeiterrunde bei der Planung der Verteilung der von der Bulgarian Food Bank zur Verfügung gestellten Lebensmittel an bedürftige Familien in der Region.

In den letzten beiden Jahren konnten wir notwendige Arbeiten am Haus mit unseren Spenden finanzieren. So konnten wir helfen den Zaun zu erneuern, eine Alarmanlage zu installieren und so das Haus vor allem für die jungen Frauen nachts sicherer zu machen.

Notwendig war es außerdem, die Klärgrube zu erneuern.

Damit die aus der Ukraine geflüchteten Menschen von den jungen bulgarischen Frauen getrennt im Haus in der zweiten Etage untergebracht werden konnten, ist in ihrer Etage eine kleine Küche neu eingebaut worden.
Eine bleibende Aufgabe ist für uns im Winter mitzuhelfen, die immer teurer werdenden Preise für die Pellets der Heizung zu bezahlen. Es ist uns ein großes Anliegen, hierfür das nötige Geld bereitstellen zu können.
Bei unserem letzten Besuch konnten wir uns davon überzeugen, wie wichtig der große Garten für die Arbeit im Haus ist.

Die Bewirtschaftung und der Anbau von Gemüse und Salat, Verarbeitung und Einkochen der Früchte sind sinnvolle Tätigkeiten für die Bewohner des Hauses. Die Ernte aus dem Garten hilft dabei, die Bewohner mit eigenen Lebensmitteln versorgen zu können. Das Foto zeigt die Bewohnerinnen des Hauses beim Sammeln und Verarbeiten von Lindenblüten aus dem Garten.

Da die Bewohner- und Besucherzahlen größer und vielfältiger werden ist es ein Anliegen des Teams für die Zeit von Frühjahr bis Herbst die Terrasse zusätzlich zu den Räumen im Haus für Treffen und Begegnungen mit nutzen zu können. So ist der Plan, die Terrasse in 2024 entsprechend herzurichten. Auch eine Schaukel für die Kinder soll angeschafft werden. Auch hier werden wir gerne helfen, dass die nötigen Materialien gekauft werden können.

Für Nina und das Team ist es eine große Freude, dass das Haus der Zuflucht Möglichkeiten gibt, mit den Kindern und Eltern des Patenkindprogramms zuammen zu kommen. Viel Spaß gibt es beim gemeinsamen Basteln, Spielen oder Backen von Plätzchen, die dann wiederum häufig im Kinderheim in Mezdra verteilt werden.

Ebenso kommen immer wieder ehemalige Bewohnerinnen des Hauses zurück, um einen Besuch zu machen. Das ist für alle dann eine ganz besondere Freude, zu sehen, wie die ehemaligen Bewohnerinnen und Kinder sich entwickelt haben und neu für ihr Leben einen guten Weg gefunden haben.

Der Einsatz von Nina und allen anderen ist mit ihrem kaum einzuschätzenden größtenteils ehrenamtlichen Einsatz an Zeit und Kraft nur zu bewundern. Aber das Helfen auch Freude macht und Glück bedeuten kann sieht man den Fotos auch deutlich an. Danke Ihnen und Euch für alle Mithilfe bei der Unterstützung des Hauses der Zuflucht.

Brusen: Haus der Zuflucht

In der Gegend von Mezdra unterstützt die Nadeshda-Bulgarienhilfe das Haus der Zuflucht. Folgende aktuelle Nachricht erreicht uns von den Mitarbeitenden vor Ort:

Seit drei Wochen haben wir eine neue Bewohnerin im Haus der Zuflucht. Tea*, 41 Jahre alt kam zu uns wegen häuslicher Gewalt. In ihrer früheren Wohnung gab es keinen Strom und Wasser. Sie kam zu uns mit einem gebrochenem Arm und in schlechtem psychischen Zustand, hat viele Ängste und kann in der Nacht schlecht schlafen. Sie hörte „Stimmen“ und war sehr unruhig.

Wir arbeiten sehr intensiv mit ihr, sie besucht den Gottesdienst und erholt sich von dem Horror, den sie in ihrer Beziehung erlebt hat. Mittlerweile kann sie besser in der Nacht schlafen und ist insgesamt ruhiger und nicht mehr so ängstlich. Es ist eine ganz neue Erfahrung für sie. Sie ist sehr dankbar für die Hilfe und dass sie im Haus der Zuflucht ein neues „Zuhause“ hat.

Immer wieder kommen auch ehemalige BewohnerInnen des Haus des Zufluchts zu uns sowie Kinder aus dem Dorf, um Zeit mit uns zu verbringen und was Warmes zu essen. Oft backen oder kochen wir zusammen.

Zweimal im Monat trifft sich das ganze Team zusammen, momentan online, da unsere Psychologin an Corona erkrankt ist. Da sie geimpft ist, ist der Verlauf mild. Unsere Buchhalterin wird operiert. Dadurch arbeiten momentan Diana, Svetla (unsere Pädagogin) und ich. Lucho übernimmt alle Fahrten und kümmert sich um die Heizung.

Nina

* Die realen Namen sind der Redaktion bekannt, hier nennen wir aus Datenschutzgründen frei erfundene.