Anruf aus Wraza

Auf unsere Anfrage zur aktuellen Lage in Wraza hat sich Georgi gleich am Telefon bei Pfr. Seelbach gemeldet:

Die Gemeinde in Wraza empfindet es als großes Geschenk, dass sie den Bau des Gemeindehauses abgeschlossen haben vor der Corona-Krise. Jetzt würden alle Arbeiten nicht mehr gehen können.  

Die Situation durch Corona wird von Tag zu Tag schlimmer. Viele Menschen in der Stadt und auch damit viele Gemeindeglieder verlieren von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit. Restaurants, Geschäfte, Firmen schließen. In Bulgarien bedeutet nicht arbeiten können, kein Gehalt bekommen. Georgi sagt, dass in ihrer Situation niemand etwas Erspartes hat. Familien und Einzelne fallen direkt in ein komplettes Loch.

Niemand bekommt in so einer Situation einen Kredit. Die Preise steigen stetig an durch Verknappung der lebensnotwendigen Güter. Der bulgarische Staat kürzt Staatsausgeben, in vielen Bereichen  um 50 %.

Für sie als Gemeinde bedeutet das Versammlungsverbot: Keine Gottesdienste und damit keine Kollekten. Die Gemeinde lebt aber ausschließlich von den sonntäglichen Gottesdienstkollekten. 

Die Gemeinde hat Probleme, die laufenden Kosten wie Strom und Wasser zu bezahlen. Auch Georgis Lohn als Pastor kommt ausschließlich über die Kollekten. Die Gemeinde hat damit auch kaum Mittel, Menschen in Not helfen zu können.
Georgi hält Kontakt zu seinen Gemeindegliedern, indem er die Gottesdienste, den er alleine mit Musikern in der neuen Kirche hält, mit Handy aufnimmt und über Youtube bzw. Facebook zur Verfügung stellt. Gestern haben 22 Familien den Stream live verfolgt.

Am Dringendsten werden Lebensmitteltüten für Bedürftige aus Gemeinde und Menschen in der Stadt benötigt. Das würde die Gemeinde gerne leisten, ist aber auf Mittel – z.B. von uns – angewiesen.