Nachrichten aus Brusen

In der Gegend von Mezdra unterstützt die Nadeshda-Bulgarienhilfe das Haus der Zuflucht. Folgende aktuelle Nachricht erreicht uns von den Mitarbeitenden vor Ort:

Ich wollte mich kurz mit ein paar Neuigkeiten aus Brusen melden: Seit einem Monat haben wir einen neuen Bewohner in Brusen: ein 13-jähriger Junge (Thomas*), der zu uns vom Sozialamt geschickt wurde, nachdem er in zwei Pflegefamilien war. Wir arbeiten intensiv mit ihm, damit er sich psychisch stabilisieren kann.

Alle Kinder gehen regelmaessig zum Gottesdienst. Die Maedchen (Mira* und Tina*) haben sich bekehrt und wurden getauft, was uns sehr freut! Es ist auch fuer uns ermutigend zu sehen, was Gott in ihren Leben macht.

Liebe Gruesse und eine schoene und gesegnete neue Woche!

N.

* Die realen Namen sind der Redaktion bekannt, hier nennen wir aus Datenschutzgründen frei erfundene.

Haus der Zuflucht: Unterstützung und neue Aufgaben

Und es hat sich doch gelohnt! Viele Spendengelder der Nadeshda-Bulgarienhilfe und viel Engagement vor Ort wurden in das „Haus der Zuflucht“ investiert. Endlich fertig wurde das Haus zunächst nicht in dem erhofften Umfang genutzt und anerkannt vor Ort, so dass einige schon an dem Projekt zweifelten.

Jetzt steigt die Auslastung und es zeichnet sich ab, dass staatliche Finanzierung das „Haus der Zuflucht“ sichert! Aber lesen Sie selbst den Bericht aus Brusen:

Liebe Freunde
herzliche Grüße aus Bulgarien. Wir freuen uns Euch gute Neuigkeiten mitteilen zu können.
Seit Anfang September haben wir eine Mutter mit vier Kindern, die bei uns in Brusen wohnen. Die Kinder sind 16, 14, 12 und 10 Jahre alt. Die Mutter ist 40 Jahre alt.
Auf Grund häusslicher Gewalt und Prostitutionszwang hat sich die Familie von dem Vater getrennt. Der Sozialamt hat uns die Familie vorgestellt und sie werden voraussichtlich 6 Monate in Brusen bleiben. Die Kinder sind schwer traumatisiert die Mutter auch. Alles, was sie kannten, war Angst und Stress, Ungewissheit und Gewalt in verschiedenen Formen. Unser ganzes Team, auch unsere Psychologin und Sozialarbeiterin arbeiten sehr intensiv mit ihnen, damit sie zurück zu einem normalen Leben finden können. Das ist zugleich eine Herausforderung für uns aber wir beten und hoffen, dass es der Familie gelingen wird, wenn sie die Liebe Jesu erfahren, Stabilität zu haben.
Die Kinder gehen in Mezdra zu Schule. Sie haben auch schon einen Hausarzt und durch einfache, aber wichtige Schritte versuchen wir, ihnen Sicherheit und einen geordneten Alltag zu ermöglichen.
Ein „normales“ Leben zu haben, kennt die Mutter und die Kinder nicht. Sie lernen, mit Regeln umzugehen und auch dass jemand für sie da ist, für wen sie wichtig sind. Das sind ganz neue und unbekannte Erfahrungen für die Kinder und die Mutter.
Mittlerweile haben sie Vertrauen in uns und wir führen gute Gespräche. Die Kinder arbeiten gerne in dem Garten in Brusen. Der Kontakt mit dem Garten wirkt sich sehr positiv auf sie aus.
Das andere Mädchen, K., ist 16 Jahre alt und seit Mai bei uns. Sie kommt regelmäßig mit uns zum Gottesdienst. In der Schule ist sie sehr fleißig und hat nur sehr gute Noten. Die Lehrer loben sie und sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie singt zudem in dem Dorfchor für Folkmusik. Das freut uns, denn Bildung ist wichtig. Auch mit ihr arbeiten wir sehr intensiv.
Die Arbeit in unserem neuen Team läuft sehr gut. Dank der staatlichen finanziellen Unterstützung haben wir Spezialisten, die bei uns arbeiten und Gehalt bekommen. Das ist eine staatliche Voraussetzung, wenn man in dem sozialen Bereich tätig ist und diesen sozialen Dienst anbietet. Eine Frau, E., die uns aus dem Kinderheim in Vratsa kennt, arbeitet jetzt in Brusen. Sie ist Sozialarbeiterin. S. kennt uns ebenfalls aus dem Kinderheim in Vratsa. Sie ist Paedagogin und ist jetzt bei uns. V. ist Therapeutin, E. ist Psychologin. Bis Ende des Jahres werden sie ihre Gehälter von der staatlichen Unterstützung kriegen. Ab dem kommenden Jahr hoffen wir, dass die Stadt die Finanzierung des Gehälter der Spezialistinnen übernehmen wird.

Dadurch, dass wir viele Mitarbeiterinnen haben, haben wir einen Arbeitsplan erstellt, wer welche Schicht wann übernimmt, und es gibt rund um die Uhr Mitarbeiter in Brusen.
Ende September war eine Komission aus dem Sozialministerium in Brusen, um sich unsere Arbeit anzuschauen und alles zu  kontrollieren: Wohnbedingungen, wie es den Bewohnern geht und die Verwendung der Finanzen. Sie waren mit der Arbeit zufrieden, was uns gefreut hat.
Wir hatten eine schwere Zeit, sind desto glücklicher und freuen uns sehr, dass da:s
Haus ein Segen fuer so viele Menschen ist und dass es moeglich ist, sechs
Personen zu haben und genuegend Spezielisten, die mit denen arbeiten
Fuer 2019 waere es weiterhin wichtig, Finanzen fuer das Haus in Brussen zu haben:
die Aussenmauer zu bauen, Schulmaterial fuer die Kinder zu kaufen, Kleidung
Bettwaesche und Lebensmittel
Vielen lieben Dank fuer die Unterstuetzung, fuer die Gebete und fuer alles, was Ihr
fuer das Haus in Brussen und dessen Bewohner macht!
Gottes Segen!
N., L. und Team

Pressekonferenz: Haus der Zuflucht

Das Team des Hauses der Zuflucht berichtet von der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort:

Heute war unsere erste Pressekonferenz seit Beginn der staatlichen Finanzierung. Der Buergermeister von Mezdra, verschiedene Medien, Beamte von der Polizei, vom Sozial- und Jugendamt, Beamte von der Stadtregierung aus Vratsa und Paedagogen waren dabei. Ziel der Pressekonferenz war es die Arbeit im Haus der Zuflucht bekannt zu machen sowie den Finanzplan von der staatlichen Finanzierung bekannt zu geben.

Es war ein gelungener Treff und wir sind Gott sehr dankbar fuer die offene Tuer und fuer Sein Wirken!

Anbei uebersende ich euch den Bericht, der in drei Zeitungen und in der RegionalTV seit heute da ist. Die Zusammenarbeit mit dem Team funktioniert sehr gut. Bald erwarten wir neue Bewohner.

Bitte betet weiter, dass die Arbeit ein Segen fuer die Menschen, die zu uns kommen, ist sowie fuer die ganze Region.

Liebe Gruesse und Gottes reichen Segen!