Die Corona-Krise in Bulgarien

Aktueller Spendenaufruf:

Liebe Freunde unserer Nadeshda Hilfe, liebe Helfer und Unterstützer,

niemand weiß wie es mit der Corona-Krise weitergeht. Bei uns sind viele Menschen in Sorge. Die Wirtschaft kommt in große Bedrängnis. Arbeitsplätze sind gefährdet. Der Staat schießt Millionen Euro in Hilfsprogramme.

In Bulgarien ist die Krise weit dramatischer. Es gibt keine ausreichende medizinische Versorgung. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn die Viren sich in einem der Slums verbreiten. Aber auch die Gemeinden spüren die Auswirkungen sehr extrem.

Aktuelle Nachrichten aus Kazanlak, Vraza und Mezdra sind eingetroffen. Die Lage ist dramatisch, lasst uns überlegen, wie wir am besten schnell helfen können.

Nicht zuletzt sollten wir an die Situation der Pastoren, Mitarbeiter und von Nina und ihrer Familie und den Helfern in der Stiftung denken. Sie sind diejenigen, die Hilfe weitergeben und sich bis zum Letzten einsetzen. Wir sollten ihnen gerade auch Unterstützung zukommen lassen, dass sie nicht in der Sorge um sich selbst, anderen nicht mehr helfen können.

In den nächsten Tagen werden wir einen Spendenbrief an unseren großen Freundeskreis schreiben. Diese Gelder sollten wir auch sofort dann weiterleiten, wenn sie eingegangen sind.

Wir werden uns als Ausschuss nicht treffen können und müssen per Email und Telefon abstimmen.

Folgende Hilfen sind am Dringendsten:

Kazanlak: Benötigt wird Hilfe zum Anschaffen der Lebensmitteltaschen, zunächst 100 Päckchen für jeweils 8 Euro.

Unser Ziel ist es, Geld für 200 Päckchen aufzubringen. (1600 Euro).

In Kazanlak ist das Medizinische Kabinett von der Stadt wegen Corona geschlossen worden. Es war der einzige Ort, wo Menschen ohne Krankenversicherung Hilfe und Medikamente bekamen. Und es kann sein, dass die Stadt wegen Versammlungsverbot die Suppenküche schließen wird …

Brusen (Haus der Zuflucht und Patenkinder): Aktuell sind Nina und ca. 20 Patenkindern und ihre Familien bedroht. Lasst uns Spenden sammeln und Nina entscheiden lassen, wie sie es nach Not verteilt.

Vraza: Auch hier werden Lebensmitteltaschen benötigt, unser Ziel ist eine Unterstützung zwischen 1000-1600 Euro dafür.

Für die Mitarbeiter: Wir sollten Georgi, Nina und George für ihre Familien ebenso wie die Mitarbeitenden in der Gemeinde unterstützen.

Bitte spenden Sie für Bulgarien!

Pfr. Seelbach

Antwort aus Kazanlak

Die aktuelle Situation in Kazanlak beschreibt George:

Dear brother Heinrich and sister Anette,

Thank you for writing and asking how we are. Praise God we are doing well. The situation with the coronavirus is getting bad, but as church we can still meet – whoever wants. We usually get 10-20 people per service now.

Thanks be to God, the new electronics allow us to live-stream the church service over Facebook. All we need is a good phone and a 3g signal and facebook and it works. We have about 35 people watch our online service. For the elderly people, we make phone calls and pray over the phone with them.

For now, the church medical clinic is closed by the government. The Soup kitchen is working, but we have the feeling they will close it as well. We work until the order comes not to. If the measures got stricter by the government we will not be able to leave our homes. We will see – we are trying to get the most of the time we are given at the moment. (Ephesians 5:15-16)

The way they talk, we might be in this difficult situation for 2-3 months. We were thinking of continuing the soup kitchen until Easter or until it gets shut down. Also, we were thinking of getting food helps for the widows and the elderly and distribute it to their homes. Would it be possible for you to help us with that? We have enough money for the SoupKitchen untill April 19 (Easter here), but for food packages we do not have. We were thinking of having 8 Euro per package (enough food for a month) for 100 packages. Could you help us with that?

I read yesterday that Merkel shut down all church gatherings. I guess it is a serious situation there.

Thank you for your prayers. We do pray for the Petrigemeinde and the Nadezda team every wednesday. 

Your brother – George


Kleines Auto – große Wirkung

„In meinem Alter ist es besser, wenn ich kein Auto mehr fahre. Könnt Ihr es nicht für die Bulgarienhilfe gebrauchen?“ – so lautete die Anfrage zum Jahresende 2016. Ein Opel Agila – eine wirklich besondere Spende für unsere Nadeshda-Hilfe.

Nachdem wir Anfang des Jahres einen VW Bus an die Partnergemeinde in Sofia übergeben hatten, waren wir bei dem kleinen Agila allerdings doch etwas unsicher.

Da das Auto bei wenig gefahrenen Kilometern sowohl äußerlich wie technisch noch in richtig gutem Zustand war, zögerten wir dann aber nicht, es anzunehmen.

Eine Anfrage bei unseren bulgarischen Freunden brachte schnell Klarheit darüber, wo es gebraucht wurde.

Pastor Gardev aus Kazanlak schrieb uns, welch eine Hilfe das Auto für ihre Gemeinde sein würde. Die Größe des kleinen Agila sei kein Problem, solange das Auto vier Türen habe, damit die älteren Gemeindeglieder gut einsteigen könnten. Mit vier Türen konnten wir dienen. Und so war klar, dass das Auto für die Freunde in Kazanlak sein sollte. Nachdem wir das Auto einer gründlichen Inspektion unterzogen hatten, war es abholbereit. So kamen Pastor Gardev und seine Frau am letzten Aprilwochenende nach Bielefeld, um ihr neues Gemeindeauto in Empfang zu nehmen. Im Anschluss an den Gottesdienst in dem Pastor Gardev predigte und Laura Gardev in ihrem gewohnten schweizerdeutsch über die Arbeit in Kazanlak berichtete, haben wir das Auto – voll bepackt mit Hilfsgütern – übergeben. Nach Klärung der Anmeldungsformalitäten machten sich Gardevs auf den Weg. Die 2200 Kilometer waren für den Agila eine erste Bewährungsprobe, die ohne Schwierigkeiten gemeistert wurde.

Bei der Schlüsselübergabe: Werner Meifert, Laura und George Gardev, Peter Mielke (v. links).

Pastor Gardev schrieb uns gleich nach der Rückkehr eine Nachricht: „Wir sind spät, aber gut angekommen. Das Auto war super. Wir konnten auch gut fahren. Wir hatten nur Schwierigkeiten in Serbien weil wir nicht die richtigen Nummern hatten am Auto (für Serbien werden die roten Nummern gebraucht). Gott hat uns aber bewahrt.“ 

Wir freuen uns, dass das Auto für die Gemeindearbeit nun einen wichtigen Dienst tut. Ältere oder gehbehinderte Gemeindeglieder werden zu Gemeindeveranstaltungen und Gottesdiensten abgeholt, sozial schwache Familien können mit dem Auto nun auch außerhalb Kazanlaks von einer Gemeindemitarbeiterin besucht und mit dem Nötigsten zum Leben versorgt werden. Auch für das medizinische Kabinett wird das Auto sicher manche Fahrt unternehmen. Wir sagen unserer Spenderin an dieser Stelle noch einmal sehr herzlichen Dank für diese große und wirkungsvolle Unterstützung!

Update 08.05.2017: Die Überführung nach Kazanlak ist geglückt, hier das Fahrzeug mit neuem Kennzeichen.