Antwort aus Kazanlak

Die aktuelle Situation in Kazanlak beschreibt George:

Dear brother Heinrich and sister Anette,

Thank you for writing and asking how we are. Praise God we are doing well. The situation with the coronavirus is getting bad, but as church we can still meet – whoever wants. We usually get 10-20 people per service now.

Thanks be to God, the new electronics allow us to live-stream the church service over Facebook. All we need is a good phone and a 3g signal and facebook and it works. We have about 35 people watch our online service. For the elderly people, we make phone calls and pray over the phone with them.

For now, the church medical clinic is closed by the government. The Soup kitchen is working, but we have the feeling they will close it as well. We work until the order comes not to. If the measures got stricter by the government we will not be able to leave our homes. We will see – we are trying to get the most of the time we are given at the moment. (Ephesians 5:15-16)

The way they talk, we might be in this difficult situation for 2-3 months. We were thinking of continuing the soup kitchen until Easter or until it gets shut down. Also, we were thinking of getting food helps for the widows and the elderly and distribute it to their homes. Would it be possible for you to help us with that? We have enough money for the SoupKitchen untill April 19 (Easter here), but for food packages we do not have. We were thinking of having 8 Euro per package (enough food for a month) for 100 packages. Could you help us with that?

I read yesterday that Merkel shut down all church gatherings. I guess it is a serious situation there.

Thank you for your prayers. We do pray for the Petrigemeinde and the Nadezda team every wednesday. 

Your brother – George


Anruf aus Wraza

Auf unsere Anfrage zur aktuellen Lage in Wraza hat sich Georgi gleich am Telefon bei Pfr. Seelbach gemeldet:

Die Gemeinde in Wraza empfindet es als großes Geschenk, dass sie den Bau des Gemeindehauses abgeschlossen haben vor der Corona-Krise. Jetzt würden alle Arbeiten nicht mehr gehen können.  

Die Situation durch Corona wird von Tag zu Tag schlimmer. Viele Menschen in der Stadt und auch damit viele Gemeindeglieder verlieren von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit. Restaurants, Geschäfte, Firmen schließen. In Bulgarien bedeutet nicht arbeiten können, kein Gehalt bekommen. Georgi sagt, dass in ihrer Situation niemand etwas Erspartes hat. Familien und Einzelne fallen direkt in ein komplettes Loch.

Niemand bekommt in so einer Situation einen Kredit. Die Preise steigen stetig an durch Verknappung der lebensnotwendigen Güter. Der bulgarische Staat kürzt Staatsausgeben, in vielen Bereichen  um 50 %.

Für sie als Gemeinde bedeutet das Versammlungsverbot: Keine Gottesdienste und damit keine Kollekten. Die Gemeinde lebt aber ausschließlich von den sonntäglichen Gottesdienstkollekten. 

Die Gemeinde hat Probleme, die laufenden Kosten wie Strom und Wasser zu bezahlen. Auch Georgis Lohn als Pastor kommt ausschließlich über die Kollekten. Die Gemeinde hat damit auch kaum Mittel, Menschen in Not helfen zu können.
Georgi hält Kontakt zu seinen Gemeindegliedern, indem er die Gottesdienste, den er alleine mit Musikern in der neuen Kirche hält, mit Handy aufnimmt und über Youtube bzw. Facebook zur Verfügung stellt. Gestern haben 22 Familien den Stream live verfolgt.

Am Dringendsten werden Lebensmitteltüten für Bedürftige aus Gemeinde und Menschen in der Stadt benötigt. Das würde die Gemeinde gerne leisten, ist aber auf Mittel – z.B. von uns – angewiesen.

Corona – auch in Bulgarien

Die Corona-Krise hat auch Bulgarien erreicht. Die geplante Reise, u.a. zur Einweihung des Gemeindezentrums in Vratsa, haben wir abgesagt.

Pfr. Seelbach hat die Partner angeschrieben und um Berichte gebeten: Wie ist die Situation vor Ort, wie gehen die Menschen mit der Situation um? Wie können wir helfen?